Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als nur ein Chatbot – sie ist dabei, den E-Commerce grundlegend zu transformieren. Wall Street-Analysten prognostizieren, dass der Markt für „Agentic Commerce“ in den kommenden Jahren auf bis zu 400 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte. Doch was verbirgt sich hinter dieser Agentic AI und was bedeutet sie für Konsumenten und Unternehmen?
Agentic AI bezieht sich auf autonome Software-Agenten, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben selbstständig zu erledigen. Im E-Commerce bedeutet dies, dass diese Agenten nicht nur Produkte suchen, sondern den gesamten Kaufprozess von der Recherche über den Preisvergleich bis hin zum Kauf und der Nachverfolgung ohne menschliches Zutun abwickeln können. Anstatt nur einen Kauf auf einer Website zu tätigen, könnten Verbraucher in Zukunft ihren KI-Agenten beauftragen: „Kaufe mir das nachhaltigste Paar Laufschuhe unter 100 Euro, das in vier Stunden geliefert werden kann.“
Für Unternehmen bedeutet dies eine fundamentale Verschiebung. Sie müssen lernen, nicht nur an menschliche Kunden, sondern auch an Software-Agenten zu verkaufen. Die Suchmaschinenoptimierung weicht einer Agenten-Optimierung, bei der Kriterien wie die Transparenz der Lieferkette, ethische Standards und die Geschwindigkeit der Informationsbereitstellung in den Fokus rücken. Markenloyalität könnte sich vom Produkt zum Agenten verschieben, der die besten Entscheidungen für seinen Nutzer trifft.
Für Technologieriesen wie Apple stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Der Erfolg der Vergangenheit basierte oft auf Hardware-Innovationen wie dem iPhone. In der Ära der Agentic AI wird es jedoch entscheidend sein, wer die beste und vertrauenswürdigste Software-Plattform für diese autonomen Agenten bereitstellt. Es geht nicht mehr nur darum, das nächste Smartphone zu bauen, sondern darum, die digitale Kaufassistenz der Zukunft zu erfinden.
